Ergebnisse der Differentielle Psychologie

Differentielle Psychologie, Ergebnisse

Eine große Zahl von Untersuchungen im Rahmen der Differentiellen Psychologie ist individuellen und Gruppenunterschieden im Intelligenzbereich gewidmet…

Die gebräuchlichen Messinstrumente des Merkmals Intelligenz beanspruchen, über die Erfassung von Teilaspekten (Allgemeinwissen, räumliches Denken, Schlußfolgern) und deren Kombination hinaus, die Intelligenz von Individuen in Relation zur jeweiligen Population zu messen.

  • Einschlägige Arbeiten haben nun gezeigt, dass zwischen den Geschlechtern im Global-IQ (Intelligenzquotient) keine Unterschiede bestehen, allerdings schneiden Frauen bei Wortflüssigkeit und Gedächtnisaufgaben im Durchschnitt besser ab als Männer, während dies bei rechnerischen Aufgaben und räumlichem Vorstellen umgekehrt ist.
  • Ein gut gesichertes Ergebnis ist weiter, das Mittelwertsunterschiede im IQ zwischen sozialen Schichten bestehen, wobei die Rangreihe der Mittelwerte dem sozialen Gefälle entspricht.
  • Ebenso werden IQ-Mittelwertsunterschiede zwischen Nationalitäten und Rassen berichtet, hier ist jedoch wie bereits bei den Unterschieden zwischen sozialen Schichten die Angemessenheit der Testinstrumente fraglich.
    Es ist naheliegend anzunehmen, daß jede Kultur oder Subkultur die Ausprägung unterschiedlicher Fähigkeitsmuster begünstigt.
  • In Zwillingsuntersuchungen zur Bedeutung von Erbe und Umwelt für Intelligenzunterschiede werden relativ hohe Anteile der Vererbung in der IQ-Varianz berichtet, z.B. gibt Burt (1970) einen Erbanteil von über 70% an.
Allerdings werden gegen diese Ergebnisse schwerwiegende methodische Bedenken angebracht. In Widerspruch stehen dazu auch die Ergebnisse von experimentellen Intelligenzförderungsprogrammen, die beträchtliche IQ-Steigerungen (durchschnittlich eine Standartabweichung) ausweisen.
Anastasi 1976, Strube 1977