Methoden der Differentielle Psychologie
Methodische Voraussetzungen in der Differentiellen Psychologie für exakte Beschreibung und Analyse von Unterschieden zwischen Individuen und Gruppen sind messbare Merkmale.
Die Merkmalsgewinnung und Messung wirft bei den meisten psychologischen Merkmalen eine Vielfalt nicht vollständig geklärter theoretischer und messtheoretischer Probleme auf.
Und zwar so, daß — wie bei einigen körperlichen Merkmalen (z.B. Körpergewicht) — die Häufigkeit der Individuen einer Population über die möglichen Merkmalsausprägungen annähernd eine Normalverteilung bilden.
In der Interpretation von individuellen Unterschieden ist u.a. der Standardmeßfehler des verwendeten Tests zu berücksichtigen.
Bei Gruppenunterschieden ist neben der statistischen Signifikanz der Unterschiede die Grösse der Gruppenunterschiede zu berücksichtigen, da bei großen Gruppen auch minimale Unterschiede statistische Signifikanz erreichen.
So z.B. in Profil-Vergleichen, deren Voraussetzung ist, dass von jedem Individuum Messungen mehrerer Merkmale vorliegen.
In der Analyse von individuellen und Gruppenunterschieden haben die komplexen Bedingungsgrößen Erbe und Umwelt große Beachtung gefunden. Das Zusammenwirken von Erbausstattung und Umwelt wird als komplizierte Wechselwirkung gesehen.
Die Gewichtung des Einflusses der beiden Bedingungsgrößen auf die Varianz eines Merkmals in der Population erfolgt häufig durch statistische Analyse der Korrelationen zwischen getrennt und gemeinsam aufwachsenden ein- und zweieiigen Zwillingen (Zwillingsforschung).
Hierzu sind allerdings schwerwiegende methodische Einwände vorgebracht worden.