Forschungen zum Erbe-Umwelt-Problem
Historisch gesehen wurde im Anschluss an Galtons hereditary genius (1869) die Bedeutung des Erbeinflusses durch Erforschung von Familienstammbäumen zu zeigen versucht…
Dabei wurden u.a. familiäre Konzentrationen von Berühmtheit, Musikalität, mathematischer Begabung, Kriminalität und Schizophrenie nachgewiesen.
Da aber durch die Eltern sowohl Erbausstattung als auch Umwelt der Kinder wesentlich bestimmt ist, sind durch Familienuntersuchungen prinzipiell keine klaren Nachweise des Erbeinflusses möglich.
In der Humangenetik haben die skizzierten Methoden und Ergebnisse der Erbanteilsschätzungen vorwiegend wissenschaftshistorische Bedeutung. In der humangenetischen Forschung werden vor allem eng umschriebene Merkmalsausprägungen (z.B. Down-Syndrom [frühere Bezeichnung: Mongolismus, metabolischer Schwachsinn]) auf nummerische oder strukturelle Dysbalancen des Chromosomensatzes oder auf genetisch bedingte Stoffwechseldefekte zurückgeführt.
Allerdings sind auch auf diesem exakten Analyseniveau kaum deterministische Beziehungen auffindbar. Vgl. Mendelsche Regeln, Umwelt, Vererbung, Zwillingsforschung.
Anastasi, Ritter und Engel, Eysenck 1975, Merz und Stelzl 1977Verblüffende Ergebnisse aus der Verhaltensforschung veröffentliche 2017 das Leibniz-Institut für Gewässerökologie…
Kate Laskowski führte lange Studien an Mollys (Amazonen-Kärpflinge) durch, um die „Mechanik“ der Persönlichkeits- und Charakterentwicklung aufzudecken. Der Erb- und Umwelteinfluss sollten dabei weitestgehend ausgeschaltet sein.
Die danach folgenden Tests an den ausgewachsenen Tieren sollten also keine Verhaltensvarianzen zeigen. Mit einer unbekannten Umgebung konfrontiert wurde aber schnell deutlich, dass dies nicht zutraf: es gab ängstliches, mutiges, abwartendes Verhalten an den einzelnen Individuen zu beobachten.
Laskowski kommt zum Schluss, dass sich die Debatte um Gene und Umwelt weiterentwickeln muss. „Es gibt tausende von Theorien, die Persönlichkeitsunterschiede erklären wollen. Unsere Studie zeigt: Vielleicht entwickeln sich diese Unterschiede einfach von selbst.“
Oder: der Charakter ist bei der Geburt schon pränatal durch „nichtmechanische“ Vorgänge determiniert?
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