Kommunikationstherapie

Kommunikationstherapie

Mit A. und K. H. Mandel die Bezeichnung für einen Behandlungsansatz, der individuelles Verhalten vorrangig als Strategie innerhalb eines Beziehungsnetzes begreift und weniger als historisch zu verstehendes Charakteristikum eines individuellen Menschen…

Die Entstehung zwischenmenschlicher Konflikte wird nicht im einzelnen gesucht, vielmehr in der Gruppe, besonders dem Paar und deren Kommunikation. Eine Modifikation dieses Beziehungsnetzes soll die Aufgabe problematischen Verhaltens ermöglichen.

Diesen Ansatz verfolgen auch die strategische Therapie (Haley) und die systemische Therapie (Selvini).

Die system-theoretische Betrachtungsweise richtet den Blick auf das präsentierte Symptom, sowie auf die Eigenschaften und Regeln des umgebenden Beziehungssystems. Die Therapie ist direktiv, gegenwartsorientiert und symptom-orientiert. Veränderungen werden über positive Neuerfahrungen erwartet. Bekannt geworden sind vor allem die Verfahren der paradoxen Intervention (Frankl) oder Symptomverschiebung (Watzlawick). Es wurden noch eine Reihe zusätzlicher Verfahren der Umattribuierung oder zum Einsatz imaginativer Methoden entwickelt. Auch zur therapeutischen Gesprächsführung, insbesondere zum Einsatz der verschiedenen Ebenen der Kommunikation im therapeutischen Gespräch existieren Arbeiten.

Die Übertragung kybernetischer Denkmodelle bleibt nicht ohne Kritik. Die einzelnen therapeutischen Verfahren sind teilweise noch wenig überprüft und systematisiert. Dennoch findet dieser Ansatz seit den achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts bei Sexual- und Partnerschaftstherapien Beachtung und kommt dort zur Anwendung.